Dachbegrünung - wertvolles Grün hoch über der Erde
Die Dachbegrünung gibt es schon seit der Zeit, als im städtischen Bereich die ersten Tiefgaragen gebaut wurden. Vielfach wurden dabei Gärten unterkellert und so entstanden (unbeabsichtigt) bereits die ersten Formen begrünter Dachflächen.
Seit den 90er Jahren ist die Begrünung der Dächer durch den vermehrten Einsatz von Flachdächern vermehrt zu verzeichnen.
Bei der Begrünung von Flachdächern unterscheidet man je nach Art der Pflege zwei Hauptformen:
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Zu 1) Die Intensive Dachbegrünung
Sie benötigt einen höheren Schichtaufbau mit einer Substratschicht von mind. 15-20cm (bei größeren Sträuchern und Pflanzen auch mehr) und die Installation einer Bewässerungsanlage. Diese beiden Elemente sind unabdingbar für das Anlegen eines Ziergartens mit Rasen, höheren Pflanzen und Sträuchern, da diese eine geregelte Bewässerung brauchen, um gut gedeihen zu können. Ein solcher Dachgarten erfordert viel aufmerksame Pflege, vor allem um den Wildwuchs durch Samenflug zu unterbinden. Akaziengewächse bilden beispielsweise ein besonders aggressives Wurzelwerk und müssen durch regelmäßiges Jäten entfernt werden.
Zu 2) Die Extensive Dachbegrünung
Sie hat einen Schichtaufbau von nur ca. 8-10cm Substrat und benötigt keine Bewässerungsanlage. Bei der Extensiven Dachbegrünung werden hauptsächlich Fettpflanzen angepflanzt, welche mit der Feuchtigkeit der natürlichen Regenmenge auskommen und die Trockenzeiten problemlos überdauern. Hier ist ein wesentlich geringerer Pflegeaufwand als bei der Intensive Dachbegrünung nötig, da die Samen, die während des Sommers auf die Dachfläche getragen werden (z.B. Akazienarten oder Unkräuter…) wegen der geringen Feuchtigkeit nicht überleben.
Die Pflege der extensiven Begrünung beschränkt sich für den Hausherrn also nur auf eine Düngung, welche ca. alle 2 Jahre durchgeführt werden sollte, sowie auf die Kontrolle der Dachrinnen.
Ökologischer und psychologischer Nutzen von Dachgärten
Dachgärten bringen durch die Wasserrückhaltung einen wesentlichen ökologischen Nutzen mit sich. D.h. das Wasser der Niederschläge versickert im Schichtaufbau anstatt über Rinnen und Kanalisation auf die Erdoberfläche abzufließen. Die Substratschicht ist wie ein Schwamm, saugt das Wasser auf und wirkt als wertvoller Wasserspeicher. Erhebungen haben ergeben, dass eine begrünte Dachfläche in Südtirol mindestens 50% der durchschnittlich im Jahr anfallenden Niederschläge zurückhält. Bei Intensivbegrünung kann bis zu 90% Wasserspeicherung erreicht werden. Dieses Wasser geht in den natürlichen Kreislauf zurück, es verdunstet wieder über die Pflanzen und trägt somit durch Abkühlung und Spende von Luftfeuchtigkeit zur Verbesserung des Mikroklimas im Siedlungsgebiet bei. Positiver Nebeneffekt für den Hausherrn ist dabei die Kühlung des Gebäudes im Sommer. Der Dachgarten ersetzt aber nicht die nötigen Maßnahmen zur Wärmedämmung für die kalten Wintermonate. Wie für jede Dachgestaltung muss auch hier eine perfekte Feuchtigkeitsisolierung vorgesehen werden. Dazu werden wurzelfeste Folien aus Kunststoff verwendet.
Das Auge genießt mit!
Neben dem ästhetischen und physikalischen Nutzen birgt ein bepflanzter Dachgarten auch einen Erholungswert für den Besitzer und sein Umfeld. Statt eines Blechdaches bietet sich dem Auge des Betrachters eine wohltuende Grünfläche.