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Regenwassernutzung - Umwelt schützen und Geld sparen

Wasser ist ein begrenztes Gut. Auch wenn in Südtirol Wasser - außer in besonders trockenen Zeiten – ausreichend zur Verfügung steht, bringt ein verantwortungsvoller Umgang damit nicht nur Vorteile für die Umwelt sondern auch für den Geldbeutel. Neben einem sparsamen Umgang und Geräten, die weniger Wasser verbrauchen, kann über Regenwassernutzung bis zur Hälfte eingespart werden. Dabei bringt eine größere und professionellere Anlage deutliche Vorteile gegenüber einer Regenwassertonne. In der Kosten-Nutzen-Rechnung stehen anfängliche Investitionskosten einer jahrzehntelangen Einsparung gegenüber.

Wasser ist der Quell allen Lebens. Der Zugang zu sauberem Wasser ist in weiten Teilen der Welt keine Selbstverständlichkeit. Deshalb ist Wasser ein knappes und kostbares Gut. In Mitteleuropa liegt der tägliche Wasserverbrauch bei rund 150 Liter pro Kopf. Dabei könnte der Mensch mit einem wenigen Litern Wasser am Tag überleben. Wasser wird aber nicht nur zum Trinken und Kochen verwendet. In privaten Haushalten wird etwa ein Drittel für die Toilettenspülung verwendet. Hinzu kommen die Körperpflege und das Baden, die Wasch- und die Spülmaschine sowie die Bewässerung des Gartens.

„Das Bewusstsein, verantwortungsvoller mit unserer Umwelt umzugehen und die Möglichkeit bares Geld zu sparen, macht eine Nutzung des Regenwassers immer sinnvoller. Dabei sollte die richtige Größe bedacht werden.“

Auch wenn in Südtirol frisches, sauberes und klares Wasser meist in ausreichender Menge verfügbar ist, lohnt sich ein sparsamer Umgang mit diesem kostbaren Gut. Dennoch gibt es vor allem in Trockenperioden bestimmte Gebiete, wo die Trinkwassernutzung eingeschränkt werden muss. Darüber hinaus sind die Gebühren für Trinkwasser und vor allem für die Abwasserreinigung in den letzten Jahren stark angestiegen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Wasser kommt deshalb nicht nur der Umwelt sondern auch dem Geldbeutel zugute. An erster Stelle steht das Wassersparen. Nicht unnötig das Wasser rinnen lassen und lieber duschen statt baden sind eine Möglichkeit, der Einsatz sparsamer Geräte eine zweite. Vor allem bei Waschmaschinen ist es gelungen den Verbrauch in den letzten Jahren teilweise auf die Hälfte zu reduzieren. Immer öfter wird aber auch Regenwasser eingesetzt. Vor allem für die Bewässerung des Gartens und bei der Toilettenspülung ist Regenwasser eine adäquate Alternative.

„Auch in Südtirol macht Regenwassernutzung Sinn. Bis zur Hälfte der Wasserkosten können mit einer gut durchdachten Anlage eingespart werden.“

Regenwassernutzung ist einfach. Anstatt den vom Dach abfließende Regen abzuleiten kann er gefiltert und in einer Zisterne gesammelt werden. Ein solcher Speicher kann je nach Platz innerhalb des Hauses stehen oder im Erdboden seinen Platz finden. Im Innenbereich wird vor allem auf Speicher aus Polyethylen gesetzt, bei unterirdischen Anlagen werden sowohl Kunststofftanks als auch Betonzisternen verwendet. Teil des Systems ist auch eine Saugpumpe, mit deren Hilfe das Wasser bei Bedarf dorthin gepumpt wird, wo es benötigt wird. Der Tank muss auch mit einem Ablauf versehen sein. Bei zu viel Regen muss das überschüssige Wasser über eine Sickergrube oder das Abwassersystem abgeleitet werden. Die Leitungssysteme von Trinkwasser und Regenwasser müssen getrennt sein und eine mögliche Vermischung von Trinkwasser durch Regenwasser muss ausgeschlossen sein.

Sinnvolle Größe des Wasserspeichers: Die Größe der Zisterne sollte möglichst genau berechnet werden, da sie bis zu 50 Prozent der Kosten für die Anlage ausmacht. Das benötigte Speichervolumen hängt weniger vom beabsichtigten Verbrauch, sondern von der Dachfläche ab, die für die Sammlung des Regenwassers zur Verfügung steht. Als Faustregel gilt, dass bei einer Fläche von 100 Quadratmetern, bei einer Niederschlag von 800 Millimetern im Jahr die Zisterne ein Fassungsvolumen von 3000 Litern haben sollte. In einem Vier-Personen-Haushalt reicht ein voller Tank bei einem geschätzten Verbrauch von 160 Liter fast drei Wochen.

TIPPS für die Regenwassernutzung:

Die meisten Regentonnen (freistehende Behälter) bergen erhebliche Nachteile in sich. Das Volumen ist begrenzt und damit schnell aufgebraucht. Zusätzliche Probleme schaffen Algenbildung sowie lästige Insekten, die davon angezogen werden. Gerade in Zeiten der Tigermücke kann dies zu einem erheblichen Problem werden. Besser ist die Anschaffung einer großen und professionellen Anlage mit einem unterirdischen Tank. Die dafür verwendeten Tanks sind meist aus einem Stück gefertigt und haben damit keine Probleme mit der Dichtigkeit. Das für solche Anlagen verwendete Material sind größtenteils Polyethylen oder Beton.

Kosten für eine Anlage?

„Der finanzielle Aspekt der Regenwassernutzung ist nicht von der Hand zu weisen. Eine einmalige und überschaubare Anfangsinvestition steht jahrzehntelangen Einsparungen gegenüber.“
„Der finanzielle Aspekt der Regenwassernutzung ist nicht von der Hand zu weisen. Eine einmalige und überschaubare Anfangsinvestition steht jahrzehntelangen Einsparungen gegenüber.“

Dabei spielen die Größe der Anlage eine wesentliche Rolle, deshalb es schwierig ist konkrete Zahlen zu nennen. Bei einer professionellen Anlage können bis zu 50 Prozent der Trinkwasserkosten (die Gemeinden verrechnen zusammen mit dem Trinkwasser auch die Kosten für die Abwasserreinigung) eingespart werden. Während die Kosten einmalig anfallen, kann man die Regenwasseranlage jahrzehntelange Nutzen und spart Jahr für Jahr bares Geld.

Der Einsatz von Regenwasser: Regenwasser kann vielfältig eingesetzt werden. Im Haus ist es die Toilettenspülung, aber auch für die Waschmaschine, Regenwasser problemlos einsetzbar. Im Garten ist das weiche Regenwasser ideal für Pflanzen, Sträucher und Bäume. Viele Pflanzen vertragen Regenwasser besser als Trinkwasser, ganz besonders in Gegenden, in denen das Wasser besonders kalkhaltig ist. Vor allem Rhododendren oder Geranien lieben weiches Wasser. Auch Gartenteiche können mit Regenwasser gefüllt werden und bieten ein großes Einsparpotential. Die Verwendung des Regenwassers ist in den genannten Fällen hygienisch unbedenklich.


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