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Kaminsanierung

Der Kamin ist ein wichtiges Element für den Brandschutz eines Hauses. Daher sollte der regelmäßigen Kontrolle entsprechende Bedeutung beigemessen werden. Nur so können auftretende Schäden frühzeitig erkannt und behoben werden. Für eine fachgerechte Sanierung ist die gezielte Problemanalyse durch den Kaminkehrer erforderlich. Dieser entschiedet, welche Materialien und welches Sanierungssystem für den speziellen Fall am meisten Vorteile bringt. Vertrauen Sie Ihrem Kaminkehrer!

Hinweise, die hellhörig machen:

Ein defekter Kamin kann eine große Gefahr für Brand und Rauchschäden im Haus darstellen. Deshalb sollte auf folgende Hinweise geachtet und sofort Kontakt mit dem Kaminkehrer aufgenommen werden:

  • Feuchtigkeitsflecken an den Wänden, welche hellgelb bis dunkelbraun gefärbt sein können,
  • Rauch, welcher an den Kehrleisten oder aus Steckdosen hervor quillt,
  • asbesthaltiges Material, Eternit (dieses wurde vielfach in den 60er und ersten 70er Jahren im Kaminbau verwendet!).
Der Kaminkehrer ist Ihr Spezialist für alle Kaminprobleme und sollte stets der erste Anprechpartner dafür sein.

Die jährliche Kaminsäuberung durch den Kaminkehrer ist eine gute Kontroll über den Zustand der Kamine. So kann der Kaminkehrer den Betreiber der Anlage darauf aufmerksam machen, wenn der Kamin Beschädigungen aufweist oder eine Brandgefahr darstellt. Ist der Kamin aus asbesthaltigen Materialen (z.B. Eternit) erbaut, so muss er den geltenden gesetzlichen Bestimmungen entsprechend saniert werden.

In einer genauen Analyse wird der Kaminkehrer bewerten, ob der Kamin sanierbar ist, oder ob es sinnvoller ist, den alten Kamin abzutragen und neu aufzubauen.

Der Kaminkehrer, als Fachmann in Sachen Kamin, sollte Ihr erster Ansprechpartner sein, wenn Probleme dieser Art auftauchen. Er kann Ihnen bei der Problemlösung helfen, bzw. Sie an eine der wenigen spezialisierten Kaminsanierungsfirmen in Südtirol verweisen.

Möglichkeiten der Kaminsanierung

Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Kamin zu sanieren, damit er wieder voll funktionsfähig wird, bzw. den gesetzlichen Bestimmungen entspricht:

  • Ausschleifen
  • Einbringen von Rohrsystemen
  • Sanierung mittels Glasfiberschlauch

1. Ausschleifen

Das geeignete Sanierungssystem ist abhängig von der Beschaffenheit des Kamins und von den Brennstoffen, mit welchen eine Heizungsanlage oder ein Ofen betrieben werden.

Bei dieser Methode wird durch eine spezielle hochtemperaturbeständige, abriebfeste und säureresistente Mörtelmaße an der Innenwand des Kamins aufgetragen. Durch diese bauliche Maßnahme bleibt der Kaminquerschnitt grundsätzlich erhalten, es werden lediglich Unebenheiten ausgeglichen und offene Fugen, bzw. Löcher geschlossen.

Diese Art der Kaminsanierung eignet sich besonders bei Kaminen aus massivem Mauerwerk (Vollziegel, Stein), an welche mit Festbrennstoffen betriebene Anlagen angeschlossen sind. Auch undichte Fugen von Schamottekaminen können mittels einer „Ausschleifmasse“ geschlossen werden. Bei Kaminen, deren Anlagen mit Öl oder Gas betrieben werden ist das „Ausschleifen“ nur zu empfehlen, wenn der Taupunkt der Abgase nicht permanent unterschritten wird, d.h. wenn nicht ständig Kondensat im Kamin anfällt.

Die Vorteile: Der vorhandene Kaminquerschnitt bleibt erhalten und Ziehungen (Richtungsänderungen) des Kamins stellen kein Hindernis für diese Art der Sanierung dar.

Abbruch- bzw. Aufschlagarbeiten sind bei dieser Art der Sanierung grundsätzlich nicht erforderlich, daher ist das Ausschleifen für die Bewohner eine „sanfte“ Art der Sanierung.

Gelbe und bräunliche Feuchtigkeitsflecken an den Wänden weisen auf einen sanierungsbedürftigen Kamin hin.

2. Einbringen von Rohrsystemen

Das Einbringen der Rohre erfolgt in der Regel vom Dach aus. Im Bereich des Anschlusses und des Reinigungstürchens an der Kaminsohle sind Aufschlagarbeiten unumgänglich.

Vorteil: Ein Qualitätszuwachs! Aus dem alten, zumeist einschaligen Kamin entsteht durch die Einführung eines Rohrsystems ein mehrschaliges, qualitativ hochwertiges Kaminsystem.

In welchen Fällen ist der Einsatz dieser Methode angebracht?

  • wenn der Kaminquerschnitt überdimensioniert ist,
  • wenn die bestehende Baustruktur des Kamins sehr schlecht ist oder aus Material mit Asbestzement besteht,
  • wenn sehr viel Kondensat anfällt.


Die richtige Wahl der Materialien: Je nach den Voraussetzungen des zu sanierenden Kamins wählt der Kaminkehrer das geeignete Material für ein starres (Keramik) oder flexibles Rohrsystem ( Edelstahl und Kunststoff) aus.

Keramik

Vorteil: es eignet sich bestens für alle Brennstoffe und bietet eine lange Garantiezeit (30 Jahre).

Nachteil: es beansprucht mehr Platz im Kamin und bietet keine flexiblen Lösungen.

Edelstahl

Bei Öl- und Gas betriebenen Anlagen können Rohre mit der Wandstärke 0,6mm verwendet werden, während bei mit Festbrennstoffen betriebenen Anlagen dickere Rohren mit der Wandstärke 1mm zu empfehlen sind.

Vorteil: einfacher Einbau, es gibt flexible Lösungen eignet sich gut für ölbetriebene und sehr gut für gasbetriebene Anlagen

Nachteil: reagiert empfindlich auf aggressive Säuren (z.B. bei der Müllverbrennung), bei Kaminbrand wird die Struktur zerstört.

Kunststoff

Es sind verschiedene Kunststoffe auf dem Markt. Man sollte beachten, dass umweltfreundliche Kunststoffe (wie z.B. PVDF) verwendet werden, welche bei der Herstellung die Umwelt nicht übermäßig belasten und nach Gebrauch recyclebar sind. PVC-Rohre sind daher nicht zu empfehlen.

Vorteil: schneller Einbau, eignet sich sehr gut für moderne Gas-Brennwertanlagen.

Nachteil: eignet sich nicht für festbrennstoffbetriebene Anlagen, bei öl- und gasbetriebenen Anlagen nur bedingt einsetzbar (wenn die maximale Abgastemperatur nicht über 160°C erreicht)

3. Sanierung mittels Glasfiberschlauch

Eine neuere Methode ist das Einführen eines Glasfiberschlauches. Dieser wird mit Dampf aufgeblasen, sodass er sich an die Innenflächen des Kamins anlegt. Nach der Aushärtung stellt der Glasfiberschlauch eine Schutzhülle dar, ähnlich wie bei der Öltanksanierung.

Da auch bei dieser Art der Kaminsanierung der Querschnitt des Kamins erhalten bleibt, bietet sich diese Methode vor allem zur Sanierung von asbestzementgebundenen Kaminen an, deren Querschnitt für den Einbau von Rohren zu klein ist.
Glasfiber ist bis zu Temperaturen von max. 400° C zugelassen und kann daher nur für Kamine verwendet werden, an welche öl- oder gasbetriebene Feuerstätten angeschlossen sind.

Der Tipp

In der Kaminsanierung ist es wichtig, auf den speziellen Problemfall einzugehen und die individuell beste Lösungsmöglichkeit zu finden.
Der Spezialist wird Ihnen mit seiner Erfahrung zur Seite stehen, das geeignete Sanierungssystem und –material empfehlen und dieses fachgerecht einbauen.

Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2007


Fachautor

Hermann Thaler
Kaminkehrermeister
Algund

Hermann Thaler

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