Skip to content

Der Sonne entgegen- Sonnenenergie

Wer die Sonne als Energieträger anzapft, ist „unabhängiger“ von schwankenden Preisen für Gas, Öl und Strom. Das ist nicht nur umweltschonend. Dank der finanziellen Förderung des Landes kann sich das langfristig auch finanziell auszahlen.
Von der Sonne gelangt im Jahr ca. 10.000 Mal mehr Primärenergie auf die gesamte Erdoberfläche, als dort weltweit verbraucht wird. Auch in unseren Breitengraden fällt mehr Sonnenenergie ein, als an Primärenergie benötigt wird. Dies bedeutet, dass auch in einem so dicht besiedelten Land wie Südtirol genügend Sonnenenergie zur Verfügung stünde. Das technisch nutzbare bzw. wirtschaftlich erschließbare Solarenergie-Potential ist aber deutlich geringer.

Diese moderne Technik, die die Gratis-Wärme der Sonne zur Beheizung von Brauchwasser ausnutzt, steht heute in vielen High-Tech-Varianten einsatzfertig zur Verfügung. Die großen und leistungsfähigen Hersteller von Dacheindeckungen bieten eigene Systeme an, die sich optisch und technisch einwandfrei in die neuen Dachflächen einbinden lassen.

Passive thermische Sonnenenergienutzung

Durch bauliche Maßnahmen (z.B. Fenster oder Wintergärten) wird Solarenergie passiv genutzt. Dadurch kann ein Gebäude teilweise solar beheizt werden. Dazu wird keinerlei Fremdenergie (z.B. zum Antrieb von Pumpen) benötigt – daher die Bezeichnung „passiv“. Als Energiespeicher dienen massive Gebäudeteile (wie Wände, Decken und Fußböden).
Niedrig-Energie-Häuser weisen vor allem einen sehr guten Wärmeschutz aller Außenbauteile auf. Dadurch wird der Wärmeverlust vermieden und die passive Nutzung der Sonnenenergie deutlich gesteigert. Niedrig-Energie-Häuser können auf diese Weise mehr als 50% der Heizungsenergie einsparen.

Aktive thermische Sonnenenergienutzung

Zur Umwandlung von Sonnenstrahlung in Wärme werden Solarkollektoren eingesetzt. Ein schwarzer Solarabsorber im Inneren des Kollektors fängt die Solarstrahlung auf und wandelt diese in Wärme um. Ein Wärmeträgermedium wird durch den Absorber geführt, heizt sich dabei auf und transportiert die Solarenergie dorthin, wo sie gebraucht bzw. gespeichert wird.

Die solare Brauchwassererwärmung zählt zu der weitaus häufigsten Anwendung der Sonnenenergie im privaten Bereich. Eine gute Solaranlage kann den jährlichen Energiebedarf zur Warmwasserversorgung eines Haushaltes zu rund 2/3 decken. Am häufigsten werden dafür Zweikreis-Solaranlagen in Kombination mit einer Umwälzpumpe eingesetzt.

Die bekanntesten Kollektoren sind der Flachkollektor (wärmegedämmtes Gehäuse, oben mit einer Glasscheibe abgedeckt) und der Vakuumröhren-Kollektor (Glasröhren, in denen Vakuum herrscht und die dadurch höhere Wirkungsgrade als ein Flachkollektor erreichen) sowie die Speicherkollektoren.

Die Größe einer Solaranlage richtet sich nach dem vorhandenen Warmwasserbedarf. Für einen 4-Personen-Haushalt wird ein täglicher Warmwasserverbrauch von 200 lt. berechnet. Um 2/3 dieses Bedarfes solar bereitstellen, werden ca. 6 m² Flachkollektoren oder 4,5 m² Vakuumröhren-Kollektoren benötigt. Das Volumen des Solarspeichers sollte etwa dem doppelten Warmwasser-Tagesbedarf entsprechen.

Die Kollektoren werden meistens auf dem Dach installiert, entweder über den Ziegeln oder in die Dachhaut integriert. Bei ungünstiger Dachneigung können sie extern im Garten oder an Mauern aufgestellt werden.

Eine moderne und leistungsfähige Solarthermie-Anlage für einen Haushalt mit 3 bis 4 Personen ist heute beim Neubau für 4.000 bis 6.000 Euro Aufpreis zu haben. Damit sie vom Frühling bis zum Herbst die Warmwasser-Bereitung fast zum Nulltarif (nur Stromverbrauch für Umwälzpumpen) übernehmen kann, ist ein ausreichend großer Pufferspeicher erforderlich, in dem die unregelmäßige Energieernte vom Dach zwischengespeichert werden kann.

Die Investition in eine solare Brauchwasserheizung ist heute in den meisten Fällen schon rentabel. Wer beim Bau des eigenen Hauses noch darauf verzichtet, sollte seinen Neubau mindestens auf diese Solartechnik vorbereiten um spätere Installationen problemlos zu ermöglichen.


Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2007


Weitere Artikel aus dem Bereich Energie

Nachhaltigkeit beim Bauen

Nachhaltigkeit beim Bauen

Wir leben in einer Konsumgesellschaft und es kommt immer wieder vor, dass Gebäude bereits nach 50 Jahren wieder abgerissen werden, weil sie für eine Nutzungsänderung nicht flexibel genug sind. Wenn man dabei bedenkt, dass etwa 45% unseres gesamten Energieverbrauchs vom Bausektor verschlungen werden, ist dieses Handeln verantwortungslos. Nun drängt sich die Frage auf, ob die Zeit für ein Umdenken gekommen ist. Liegt die Lösung im „nachhaltigen Bauen“?

Architektur und Energieproduktion

Architektur und Energieproduktion

Die Europäische Kommission arbeitet derzeit an einem Maßnahmenpaket, um den Fokus auf saubere Energietechnologien zu richten und den Bau von Gebäuden mit sauberer Energie zu beschleunigen. Die wesentliche Rolle der erneuerbaren Energien im Bauwesen ist auch ein Teil der nationalen Strategie, des sogenannten „Nationalen RES-Aktionsplans“.

Holzherde

Holzherde

Es ist ein Irrglaube, dass in einem Klimahaus kein Herd aufgestellt werden kann. Hier kommt es allerdings darauf an, dass idealer Weise bereits in der Planungsphase ein hinterlüfteter Kamin vorgesehen wird. Auf diese Weise bestehen das Haus oder die Wohnung problemlos den „blower door“-Test. Auch können die Niedrigenergievorgaben durch die Brennstoffmenge gut geregelt werden.

Welches Heizsystem

Welches Heizsystem

Erdwärme, Biomasse oder Solarthermie – wer sein Haus mit Wärme versorgen will, dem stehen vielen Möglichkeiten zur Verfügung. Ein Patentrezept gibt es nicht.

Kontrollierte Raumlüftung

Kontrollierte Raumlüftung

Heute gelten im Bezug auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit neue Werte. Gesundes Bauen und Wohnen braucht geeignete Materialien und ein stimmiges Energiekonzept, die kontrollierte Wohnraumbelüftung ist dabei unverzichtbar.

Kontrollierte Lüftung

Kontrollierte Lüftung

Während Lüftungsanlagen früher eher kritisch betrachtet wurden, sieht man sie heute als Gewinn an Komfort. Laut Studien verbessert sich die Luftqualität in Häusern mit Lüftungsanlagen und für Allergiker hat eine Anlage den großen Vorteil, dass dank eines Filters die Raumluft frei von Pollen bleibt.

Dicke Luft vermeiden

Dicke Luft vermeiden

Energiehaushalt

Energiehaushalt

Wer heute neu baut, wird sein Haus gut dämmen: die höhere Investition zugunsten der Wärmedämmung wird durch niedrige Heizkosten in den Folgejahren eingespielt, – eine Hypothek, die sich mit der Zeit abbaut. Bei schlecht gedämmten Häusern ist es umgekehrt, sie werden in Zukunft steigende Heizkosten verursachen. Alte Häuser sind meist weit entfernt von jedem Klimahausstandard: Sie sind oft schwer zu beheizen und zum Teil sogar unwohnlich und gesundheitsschädigend.

Haustechnikplanung

Haustechnikplanung

Die Aufgabe einer Haustechnikplanung sollte grundsätzlich alles beinhalten was für den Bauherrn praktisch, energiesparend und kostengünstig ist. Dies muss für Neubauten und Sanierungen von Bestandsbauten gleich anwendbar sein. Dazu gehören, Heizung, Lüftung, Elektroinstallation und intelligente Haustechnik.

Photovoltaik

Photovoltaik

Photovoltaikanlagen erzeugen Elektrizität absolut umweltfreundlich aus dem Licht der Sonne: ohne Lärm, Abgase, Abwärme und ohne kostspieligen Brennstoff, sowie genauestens angepasst an die jeweiligen Erfordernisse. Sie sind seit über 30 Jahren im Einsatz und inzwischen technisch gut ausgereift.

Hitzeschutz

Hitzeschutz

Die Behaglichkeitserwartungen der Menschen steigen. Wohnkomfort bedeutet neben warmer Temperaturen im Winter auch angenehm kühle im Sommer. Derzeit sparen wir zwar Heizenergie im Winter ein, doch der Energieverbrauch ist im Sommer aufgrund der stärkeren Klimatisierung erheblich angestiegen.

Projekt Sinfonia

Projekt Sinfonia

Seit 2014 arbeiten die fünf Projektpartner in Südtirol – Alperia, EURAC, Gemeinde Bozen, das Institut für den sozialen Wohnbau WOBI und KlimaHaus – daran, Bozen zu einem europäischen Modell für nachhaltige Energieeffizienz zu machen. Zentrale Maßnahmen in Bozen sind die energieeffiziente Sanierung von Sozialwohnbauten, der Ausbau und die Optimierung des Fernwärmenetzes sowie die Einrichtung von smart points in den Straßen der Stadt – Stationen zur Klima-, Luft- und Verkehrsüberwachung, die auch als Ladestationen für Elektrofahrzeuge dienen.

Altbausanierung

Altbausanierung

Bei Altbausanierung denken wir in erster Linie daran, in die Jahre gekommene Häuser und Wohnungen zeitgerecht zu gestalten und deren Wohnqualität zu verbessern. Wie das Wort schon sagt, geht es dabei um Sanierung, sprich um „Gesundung“ einer Bausubstanz. Dabei nimmt der energetische Aspekt einen wichtigen Stellenwert ein; wird der bestehende Baubestand energetisch angemessen saniert, kann der Energieverbrauch eines Hauses erheblich vermindert und der Wert einer Immobilie aufgewertet werden.

Kaminsanierung

Kaminsanierung

Der Kamin ist ein wichtiges Element für den Brandschutz eines Hauses. Daher sollte der regelmäßigen Kontrolle entsprechende Bedeutung beigemessen werden. Nur so können auftretende Schäden frühzeitig erkannt und behoben werden.