Baulexikon V
Vakuumbeton (Saugbeton): flüssigkeitsdichter Beton oder flüssigkeitsdichter Beton nach Eindringprüfung, der mit leicht verarbeitbarer Konsistenz eingebaut, verdichtet und abgezogen wird und dem anschließend mit Hilfe von Vakuummatten ein Teil des Zugabewassers entzogen wird.
Vakuummatten: spezielle Filtermatten, mit deren Vakuumwirkung dem Vakuumbeton Überschusswasser entzogen wird.
Vakuum-Röhrenkollektoren: Sonnenkollektoren, welche einen Absolutdruck von weniger als 300 hPa aufweisen. Der Absorber muss sich dabei im evakuierten Raum befinden
Vakuumschalung: Betonschalung in Form mit Filtertuch überspannter Schalkörper, welche mit einem Vakuumerzeuger durch Schläuche verbunden sind. Nach dem Wasserentzug erfolgt ein Nachrütteln zur Schließung der Poren
Vakuum-Schlauchprofil: evakuiertes Dehnfugenband.
Valenz: andere Bezeichnung für Wertigkeit.
Vegetationsfläche: die mit Pflanzen aller Art bewachsene oder hierfür vorgesehene Fläche
Vegetationstragschicht: die oberste Bodenschicht, die aufgrund ihrer Zusammensetzung und Eigenschaften für den Bewuchs mit Pflanzen geeignet ist
Vegetationsstück: ein aus natürlichen Pflanzengesellschaften zum Verpflanzen entnommenes Teil, bestehend aus verschiedenen Arten/Gattungen (z.B. Gehölzen, Gräsern, Stauden, Kräutern) einschließlich des durchwurzelten Bodens
Velours: offener, d.h. geschnittener Flor.
Veloursteppiche: textile Bodenbeläge, bestehend aus Velours
Ventil: vereinfachte Bezeichnung für einen Verschlusskörper, der bei Rohrleitungen den Durchtritt von Flüssigkeiten oder Gasen regulieren kann.
Verätzung: Zerstörung von Haut und Schleimhäuten durch Säuren oder Laugen
Verankerung: kraftschlüssige Verbindung der Zarge einer Feuerschutztür mit der Wand
Verankerungen: Ankergruppen (im Baugrund), die aus Zugpfählen oder Verpressankern gebildet werden
Verankerungen: Teile (von Außenwandbekleidungen), welche die Unterkonstruktion in der Wand mechanisch verankern. Die Bekleidung wird, sofern keine Unterkonstruktion vorhanden ist, unmittelbar in der Wand verankert
Verankerungselemente: (von Deckenbekleidungen und Unterdecken) jene Teile, welche die Abhänger oder Deckenverkleidungen direkt mit dem tragenden Bauteil verbinden
Verarbeitbarkeit: Materialeigenschaft von Dichtstoffen, die es gestattet, diese Materialien mit dem geeigneten Handwerkszeug in Fugen zur Herstellung einer funktionsfähigen Abdichtung einzubringen
Verarbeitbarkeitszeit (von Mörtel): Zeit vom Anmachen des Mörtels bis zum Ende seiner Verwendbarkeit. Dieser Zeitpunkt ist gekennzeichnet durch eine Abnahme des Ausbreitmaßes des Mörtels von 30 mm gegenüber dem Ausgangswert
Verarbeitungszeit (von Beschichtungen): die von Umgebungstemperatur und Ansatzmenge abhängige Zeitspanne, in der ein Reaktionsharz gerade noch eine verarbeitungsgerechte Viskosität aufweist
Verarbeitungszeit (von Dichtstoffen): Zeitspanne nach dem Anmischen eines Mehrkomponentendichtstoffes (bzw. nach dem Öffnen des Behälters eines Einkomponentendichtstoffes), innerhalb der ein Dichtstoff bei einer bestimmten Temperatur fachgerecht in eine Fuge eingebracht werden kann
Verband: versetzte Anordnung von Stoß- und Längsfugen übereinander liegender (Mauer-) Steinschichten unter Einhaltung des geforderten Überbindemaßes
Verband (Verbandboden): Parkettmuster, bei dem die Parkettstäbe unter regelmäßig versetzter Anordnung von Stoß- und Längsfugen zueinander verbaut sind
Verbanddeckung: Form der Dachabdichtung, bestehend aus starken fein besandeten Dachpappen, bei der jede dritte Dachbahn die jeweils erste Dachbahn noch um zwei cm überdeckt
Verbandeln: Aufbringen eines Verbandputzes.
Verbandputz (Bestich): eine bis zu etwa 3 mm starke Mörtelschicht, die zum Ausgleich von eventuellen Unebenheiten auf Mauerwerk aufgezogen wird, bevor der eigentliche Putz zum Einbau kommt.
Verbau: die jeweilige Bauweise zur Wandsicherung bei Verbauarbeiten. Verbau kommt in der Regel bei tiefen Baugruben bzw. Gräben zur Ausführung, wenn für das hierfür erforderliche Abböschen – wie meist innerhalb von Städten oder bei beengten Baugrundstücken üblich – nicht ausreichend Platz zur Verfügung steht Man unterscheidet:
- Waagerechter Verbau
- Senkrechter Verbau
Verbauarbeiten: Verkleidung der Wände und Sicherung der Standfestigkeit von Baugruben, Gräben, Geländesprüngen u.Ä. durch Verbau
Verbauen: Durchführung von Verbauarbeiten zur Baugrubensicherung.
Verbindungen: Teile (von Außenwandbekleidungen), Welche die Bekleidung oder Unterkonstruktion untereinander stets mit metallischen Mitteln mechanisch verbinden
Verbindungskonsole: Zubehörteil zur Verbindung von zwei Dachrinnen, das an dem Bauwerk befestigt ist
Verbindungsleitung: Leitung zwischen Ablaufstelle und Geruchverschluss
Verbindungsmittel: Werkstoffe zur Verbindung von Bauteilen, so z.B. Nieten, Schrauben usw. im Stahlbau oder Holzverbindungsmittel wie Nägel, Bolzen, Dübel usw. im Holzbau
Verbindungsschale: Zubehörteil zur Verbindung von zwei Dachrinnen, das nur von den Dachrinnen selbst getragen wird Verbindungsstücke: Leitungen, die Abgase von Feuerstätten in Schornsteine leiten
Verblender: frostbeständige Mauersteine, die als äußere Schicht beim Verblendmauerwerk zum Einbau kommen
Verblendmauerwerk (Sichtmauerwerk): Natursteinmauerwerk oder ein Mauerwerk aus künstlichen Steinen, das einseitig mit Verblendern bekleidet ist
Verblendstein: siehe Verblender
Verblendung: Einbau von Verblendern.
Verbrauch: jene Menge eines Beschichtungsstoffes, die erforderlich ist, um eine Fläche bestimmter Größe unter gegebenen Verarbeitungsbedingungen mit einer Beschichtung zu versehen
Verbrauchsleitung: Gesamtheit der Anlageteile in Grundstücken oder in Gebäuden hinter der Übergabestelle
Verbrauchsteil: Ersatzteil, das einer oder mehreren Anlagen eindeutig zugeordnet ist, in diesem Sinne nicht selbständig genutzt, zum Zwecke der Instandhaltung disponiert und bereitgehalten wird und dessen Instandsetzung in der Regel nicht wirtschaftlich ist Verbreiterungstraverse: Bauteil, das die wirksamen Grundmaße eines Fahrgerüsts erhöht und mit einer Vorrichtung zum Befestigen einer Fahrrolle versehen ist
Verbrennungsglas: Hartglas und dient meist in Form von Röhren Zwecken, bei denen hohe Erhitzungstemperaturen benötigt werden, wie z.B. bei der organischen Elementaranalyse und bei Schmelzpunktröhren.
Verbund: zerstörungsfrei nicht trennbare, feste Verbindung.
Verbundanker: Verpressanker (für den Baugrund), bei denen die Ankerkraft über das Stahlzugglied vom luftseitigen Ende der Verankerungslänge aus unmittelbar auf den Verpresskörper übertragen wird
Verbundbau: Bauweise, bei der mehrere Baustoffe statisch zusammenwirken
Verbundbaustoff: Baustoff, der für Verbundbauweise geeignet ist, z.B. Stahlbeton
Verbundbelag: Bodenbelag, dessen Nutzschicht und Trägerschicht einen Verbund darstellen, so z.B. heterogene PVC-Beläge
Verbundestrich: ein mit dem tragenden Untergrund verbundener Estrich
Verbundfenster: Fenster mit Innen- und Außenflügel, die miteinander verbunden sind und eine gemeinsame Drehachse haben
Verbundfenstertür: Fenstertür mit Innen- und Außenflügel, die miteinander verbunden sind und eine gemeinsame Drehachse haben
Verbundglas: Sicherheitsglas, bestehend aus mindestens zwei miteinander verklebten oder verschmolzenen Glasschichten, die durch dünne Kunststoffschichten miteinander verklebt sind, sodass die Splitter bei etwaigem Bruch an der Zwischenschicht haften bleiben.
Verbundleitung: Rohrleitung zur Verbindung mehrere zentraler Wasserversorgungen, auch zur Notwasserversorgung Verbundmittel: Mittel, die zur Sicherung des Verbundes zwischen der Auftragfläche und dem Spritzbeton dienen
Verbundpfahl: Verpresspfahl in Form eines durchgehenden vorgefertigten Traggliedes aus Stahlbeton oder Stahl. Das Tragglied wird entweder in einen Hohlraum im Baugrund eingestellt oder mit Hilfe eines gegenüber dem Tragglied vergrößerten Fußes. Der Hohlraum kann dabei bereits vor dem Einbringen des Traggliedes gefüllt sein.
Verbundpflastersteine: Pflastersteine aus Beton.
Verbundplatte: umgangssprachliche Bezeichnung für eine Bauplatte aus Sperrholz oder/und Holzwerkstoffen.
Verbundrohrnetz: überörtliches Rohrnetz aus Zubringer- und Hauptleitungen, das von mehreren Wasserwerken eines oder verschiedener Wasserversorgungsunternehmen im Verbund betrieben werden kann
Verbund-Sicherheitsglas: Sicherheitsglas als Verbund von zwei oder mehreren Fensterglas- oder Spiegelglasscheiben mittels splitterbindender klarsichtiger, eingefärbter oder bemusterter Kunststoff-Folie aus Polyvinylbutyral
Verbundsperrholz: Sperrholz, dessen Mittellage nicht aus Vollholz oder Furnieren bestehen. Auf jeder Seite der Mittellage müssen mindestens zwei Querlagen verlaufen
Verbundsteine: Kurzbezeichnung für Verbundpflastersteine./strong
bVerbundstützen: Stützen, bestehend aus Stahl und Beton und zwar in Gestalt von einbetonierten Walzprofilen oder ausbetonierten Hohlprofilen
Verbundtafeln: Ziegelfertigbauteile, die liegend aus Hohlziegeln mit profilierten Außenwandungen, verbunden durch senkrecht verlaufende Betonrippen und -scheiben, hergestellt werden. Es wird unterschieden zwischen Verbundtafeln mit einer bzw. zwei Hohlziegelschichten
Verbundträger: Träger, bestehend aus Verbundbaustoffen, bevorzugt aus Stahlbeton.
Verbundverankerung: Verankerung mittels Verbundanker.
Verbundwasserversorgung: mehrere zentrale Wasserversorgungen, deren Rohrnetze miteinander verbunden sind
Verbundwirkung: Eigenschaft eines Verbundes.
Verchromen: Überziehen von Werkstoffen mit Chrom in dünner Schicht zur Verbesserung von Glanz und Korrosionsbeständigkeit (Glanzchrom) oder in dickerer Schicht zur Erzeugung einer harten, abriebfesten Oberfläche (Hartchrom). Dabei wird das Chrom meistens elektrolytisch aus Lösungen von Chromsäure mit Zusätzen anderer Säuren abgeschieden
Verdämmung: Abdichtung von Rissen, die das Auslaufen von Füllgut auf der vorbereiteten (Beton-) Bauteiloberfläche verhindert
Verdampfen: siehe Verdunstung
Verdampfer: wärmeabgebende Teil einer Luft-Wasser-Wärmepumpe oder einer klimatechnischen Anlage.
Verdeckter Anleimer: Anleimer, der von der Decklage überdeckt wird
Verdichten von Beton: siehe Betonverdichtung
Verdichtung (von Baugrund): Volumenabnahme infolge Kontraktanz
Verdichtung (von Baugrund): Erhöhung der Trockendichte (Verringerung des Porenanteils) des Bodens durch mechanische Einwirkung
Verdichtungseinrichtungen: werkseitige Einrichtungen, die zur Betonverdichtung bei der Herstellung von Fertigteilen zum Einsatz kommen. Man unterscheidet:
- Rütteltisch
- Rüttelbock
- Außenrüttler an Formen und Schalungen
Verdichtungserddruck: Erddruck, der sich hinter einer Wand einstellt, wenn eine Schüttung aus nichtbindigem oder bindigem Boden lagenweise eingebracht und verdichtet wird.
Verdichtungsgeräte: siehe Rüttler.
Verdichtungsmaß: Grad der Frischbetonverdichtung beim Verdichtungsversuch, der aus dem Abstichmaß zu ermitteln ist
Verdichtungsversuch: Methode zur Prüfung der Frischbetonkonsistenz. Dazu wird ein Kasten – mit den Abmessungen 200 mm x 200 mm x 400 mm – mit dem zu prüfenden Frischbeton gleichmäßig von der Kante aus gefüllt und verdichtet. Danach wird das sog. Abstichmaß gemessen, aus dem das Verdichtungsmaß errechnet werden kann
Verdornen: Verfahren bei der Montage von Stahlkonstruktionen, bei der Stahldorne durch die einzelnen Verbindungslöcher getrieben werden, die so zur Deckung gebracht (verdornt) werden, dass die in den Einzelteilen befindlichen, zusammengehörigen Niet- oder Schraubenlöcher übereinander liegen
Verdrängungspfähle: Ortbeton- und Fertigpfähle, bei deren Einbringen in den Baugrund der Boden vollständig verdrängt wird
Verdrängungsraum: Bodenbelages ist der zur Gehebene hin offene Hohlraum unterhalb der Gehebene. Er ermöglicht die Verteilung gleitfördernder Stoffe unterhalb der Gehebene und trägt dadurch zur Aufrechterhaltung der Rutschhemmung bei Verdübelung: Holzverbindung mittels Dübeln.
Verdünnungsmittel: sind Flüssigkeiten, die zur Einstellung der Verarbeitungskonsistenz von Beschichtungsstoffen verwendet werden; je nach Bindemittelart des Beschichtungsstoffes wird Wasser oder organisches Lösemittel verwendet
Verdunkelung: Vorrichtung, mit der eine Öffnung durch einen aufrollbaren Behang lichtdicht verschlossen werden kann
Verdunstung: langsamer Übergang eines Stoffes vom flüssigen in den gasförmigen Zustand bei Temperaturen unterhalb des Siedepunktes
Verdunstungsgerät: Glasröhrchen, das – mit einer Messflüssigkeit ausgestattet – an Heizkörpern angebracht ist und in Abhängigkeit von der in einem bestimmten Zeitraum verdunsteten Menge an Messflüssigkeit als Maßstab für den Verbrauch an Heizwärme herangezogen wird
Verdursten: das zu frühzeitige Austrocknen des Zementes: in der ersten Erhärtungsphase, mit der Folge von Absandungen in den Randzonen von Beton und Estrich. Die vorzeitige Austrocknung des noch wenig widerstandsfähigen Zementgels führt zudem zu starken Schrumpf- und Schwinderscheinungen
Veresterung: Bildung von Ester.
Verfärbung (von Holz): Veränderung der natürlichen Holzfarbe durch Bläue, Braune und rote Streifen, Rot- und Weißfäule
Verfallgrat: Grat, der nicht bis zum First reicht.
Verfallkehle: Kehle, die nicht bis zum First reicht
Verfallung: Kurzbezeichnung für Dachverfallung.
Verfestigte Trümmer: Untergruppe der Trümmergesteine, nämlich unter dem Einfluss von Bindemitteln, Druck und Wärme verfestigte Trümmer sowie verfestigte Massen aus vulkanischem Auswurfgestein. Dazu zählen z.B. Tonschiefer, Mergel, Sandsteine, Grauwacke, Konglomerate sowie vulkanische Tuffgesteine
Verfestigung: Zunahme des Schubwiderstands durch Verformung des Bodens. Dabei kann die Verformung, die zur Verfestigung führt, eine Volumenänderung durch Konsolidation oder die beim Abscheren stattfindende Verformung sein
Verflüssiger: siehe Betonverflüssiger
Verformbarkeit: (des erhärteten Mörtels oder Klebstoffes): Fähigkeit sich bei Spannungen zwischen keramischen Fliesen und Platten und der Ansetz- bzw. Verlegefläche ohne nachweisbaren Verlust der Haftung zu verformen
Verformbarkeit in Querrichtung: die bei Beanspruchung eines Balkens mit einer Drei-Punkt-Belastung ermittelte Verformbarkeit in der Mitte des Balkens gemessen
Verformung: Gestaltänderung und Volumenänderung des Bodens
Verformungslager: siehe Elastomerlager
Verformungsmodul: Kenngröße für die Verformbarkeit des Bodens
Verfüllen: lagenweise und unter sorgfältiger Verdichtung Wiederverfüllen des nicht durch das Bauwerk bzw. die Rohrleitungen eingenommenen Teils des Aushubbereiches. Geeignete Verdichtungsgeräte für bindige Böden sind
- Grabenwalzen (handgeführt)
- Vibrationsstampfer
Geeignete Verdichtungsgeräte für nichtbindige Böden:
- Vibrationsplatten
- Vibrationswalzen (handgeführt)
Verfugen: das flächige Verschließen von Fugen, z.B. bei Fliesen- oder Plattenbelägen
Verglasung: verschiedene Arten der Verglasungeinheiten. Man unterscheidet:
- Einscheibengläser
- Isoliergläser
- Sicherheitsgläser
- Brandschutzgläser
Verglasungsarbeiten: Verglasung von Rahmenkonstruktionen, Ganzglaskonstruktionen und für die Montage von lichtdurchlässigen Kunststoffplatten
Verglasungseinheit: jener Bestandteil eines Verglasungssystems, der durch die (Glas- oder Kunststoff-) Scheibe definiert ist
Verglasungssystem: Oberbegriff für verschiedene Ausführungen der Glasfalze, des Einbaus der Verglasungseinheiten und der Abdichtung zwischen Verglasungseinheiten und Rahmen. Man unterscheidet:
- Verglasungssystem mit freier Dichtstoffase
- Verglasungssystem mit Glashalteleisten und ausgefülltem Falzraum
- Verglasungssystem mit Glashalteleisten und dichtstoffreiem Falzraum
Vergleichsholzart: jene Holzart, die bei der Prüfung zum Vergleich mit der Prüfholzart verwendet wird.
Vergütetes Vollholz: Vollholz, dessen Gefüge durch Druck oder Tränkung und zur Erlangung einer höheren Rohdichte verdichtet wurde. Durch das Vergüten der Hölzer werden generell deren Formbeständigkeit, Festigkeit und Aussehen verbessert. Je nach Verfahren unterscheidet man:
- Pressvollholz
- Kunstharz-Pressholz
- Tränkvollholz
- Formvollholz
Vergussbeton: Beton, der bei bewehrten Formstücken (im Schornsteinbau) den Verbund zwischen dem Beton des Formstückes und der konzentrierten vertikalen Bewehrung herstellt
Vergussmörtel: Werkmörtel zum Vergießen von Fertigtreppen, Befestigung von Stahlankern und -bolzen, Befestigen bzw. Unterfüllen von Maschinen und Kranbahnschienen auf dem Fundament. Vergussmörtel sind fließfähig, schlagfest, frost- und frosttausalzbeständig.
Vergusstafeln: Ziegelfertigbauteile in liegenden Formkästen vorgefertigte Wandtafeln, bei denen die Fugen zwischen den
Verhüttung: Verarbeitung von Eisenerzen durch Entzug von Sauerstoff zu technisch wertvollem Eisen in einem Hochofen
Verkehrsfläche: jener Teil der Netto-Grundfläche, der dem Zugang zu den Räumen, dem Verkehr innerhalb des Bauwerkes und auch dem Verlassen im Notfall dient.
Verkehrslast (Nutzlast): veränderliche oder bewegliche Belastung des Bauteils
Verkehrsweg: Zugang zur Standfläche an der Abgasanlage
Verkieselung: wasserunlösliche Versteinerung des Kaliwasserglases mit dem Untergrund unter Bildung von Silikaten
Verklebung: andere Bezeichnung für Verleimung.
Verkleidung: umgangssprachliche Bezeichnung für eine Umhüllung, eine Ab- oder Überdeckung von Bauteilen, z.B. mit Holz, Metall, Kunststoff, Kunst- oder Naturstein zur Schichtflächengestaltung oder zum Schutz gegen z.B. Feuer, Chemikalien o.a.
Verkokung: Umwandlung von Steinkohle zu Koks durch das Vergasen flüchtiger Bestandteile
Verlauf: die mehr oder weniger ausgeprägte Eigenschaft einer noch flüssigen Beschichtung, die bei ihrem Auftrag entstandenen Unebenheiten selbsttätig auszugleichen
Verlegemuster: siehe Parkettmuster
Verlegereife: umgangssprachliche Bezeichnung für Topfzeit.
Verlegezeichnungen: Bauzeichnungen für die Verwendung von Fertigteilen und enthalten alle für Einbau und Anschluss der Fertigteile erforderlichen Angaben, gegebenenfalls in skizzenhafter Darstellung
Verleimung: Holzverbindung, die in der Lage ist, die Hölzer in der Breite und Dicke dauerhaft zu verbinden. Die Verleimung erfolgt dabei in der Regel mit wasserlöslichen Klebstoffen
Verlorene Schalung: eine an einem Betonbauteil angebrachte Schalung, die aus technischen oder räumlichen Gründen nach dem Erhärten des Betons nicht entfernt werden kann und im Bauwerk oder im Baugrund verbleibt
Vermarkung: andere Bezeichnung für Abmarkung.
Vermiculit: dreischichtiges Tonmaterial mit vielen zwischen den Schichten eingelagerten Magnesium- und Calcium-Ionen und großer Kationenaustauschkapazität
Verminderter passiver Erddruck: jener Erddruck, der bei nicht ausreichender Wandbewegung kleiner als der passive Erddruck, aber größer als der Erdruhedruck ist
Vernetzen: Aushärten von Dichtstoff.
Verockerung: gelbbraune, feinkörnig-schlammige Ausfällungen (Ocker) von dreiwertigen Eisenverbindungen, die z.B. in Dränrohren oder Gräben durch Oxidation von zweiwertigem Eisen entsteht
Verpressanker: vorspannbare Anker, die als Kurzzeitanker bzw. als Daueranker für die Verankerung von Bauteilen oder Gebirgsteilen in Böden oder Fels verwendet werden. Bei der Verwendung von Verpressankern wird durch Einpressen von Verpressmörtel um den hinteren Teil eines in den Baugrund eingebrachten Stahlzuggliedes ein Verpresskörper hergestellt, der über Stahlzugglied und Ankerkopf mit dem zu verankernden Bauteil oder Gebirgsteil verbunden wird. Man unterscheidet:
- Verpressanker im Boden,
- Verpressanker im Fels
- Kurzzeitanker,
- Daueranker
- Verbundanker
- Drockrohranker
- Freispielanker
- Blockierte Anker
Verpressanker im Boden: Verpressanker, deren Krafteintragungslänge in nichtbindigen oder bindigen Böden liegt
Verpressanker im Fels: Verpressanker, deren Krafteintragungslänge im Fels liegt
Verpressen: das Füllen von Rissen unter Druck über Einfüllstutzen
Verpressen (von Baugrund): Vorgang, bei dem das Verpressgut unter einem höheren als dem hydrostatischen Druck eingebracht wird.
Verpresskörper: jenes Bauteil, das die aus dem Verpressanker aufgenommene Belastung in den Boden ableitet
Verpresspfahl: Ortbeton- oder Verbundpfahl, bei dem die Kraftübertragung zum umgebenden Baugrund durch Verpressen mit Beton oder Zementmörtel erreicht wird
Verpresste Verdrängungspfähle: Fertigpfähle mit einem am Fuß gegenüber dem Schaft vergrößerten Querschnitt. Der entstehende Hohlraum wird dabei während des Einbringens verfüllt oder unter geringem Druck verpresst
Verpressung: siehe Verpressen
Verriegelter Zustand: das Sichern der geschlossenen Tür durch einen oder mehrere aus dem Türschloss oder den Türenschlössern ausgeschobenen ungefederten, starren und in der Endlage arretierten Riegel bzw. Riegeln
Versatz: zimmermannsmäßige Holzverbindung, die zur Anwendung kommt, wenn zwei Hölzer schräg aufeinander treffen, z.B. beim Anschluss von Bügen oder Streben an Pfetten oder Schwellen.
Verschalung: andere Bezeichnung für Schalung.
Verschiebung: Lageänderung der Bodenpunkte (eines Gründungskörpers) in beliebige Richtung
Verschleiß: die in der Regel unerwünschte Abtragung von kleinen und kleinsten Partikeln eines Bauteils infolge von Abrieb oder mechanischem Angriff
Verschleißfestigkeit: messbare Widerstand von Bodenbelägen gegen mechanische Belastungen wie Eindrücken
Verschleißschicht: die zum Verschleiß meist unabwendbar planmäßig vorzusehende in der Regel obere Schicht von Bauteilen, insbesondere von Bodenbelägen
Verschleißteil: Betrachtungseinheit, die an Stellen, an denen betriebsbedingt unvermeidbar Verschleiß auftritt, eingesetzt wird, um dadurch andere Betrachtungseinheiten vor Verschleiß zu schützen. Sie sind vom Konzept her für den Austausch vorgesehen Verschleißwiderstand: Widerstand von Bauteilen gegen Verschleiß.
Verschließen: das Geschlossenhalten einer Tür dergestalt, dass diese durch Zug oder Druck nicht geöffnet werden kann, aber gleichwohl auf einfache Weise, z.B. durch die Betätigung des Türdrückers zu öffnen ist.
Verschlüsse: Schlösser, Mehrfallenverschlüsse, Treibriegel und Schnappriegel, die durch gefederte Fallen das selbststätige Schließen ermöglichen und stellen nach dem Eingriff in das Schließloch der Zarge oder des Schließbleches die Aufnahme der Kräfte sicher, die zum Geschlossenhalten in der Risikosituation erforderlich sind
Verschluss: siehe Verschlüsse
Verschluss für zweiflügelige Türen: Notausgangsverschluss für die Verwendung auf Türflügeln zweiflügeliger Türen, der so ausgelegt ist, dass die Bedienung eines Beschlages mindestens den Türflügel freigeben wird, auf dem er angebracht ist
Verschluss für zweiflügelige Türen: Paniktürverschluss für die Verwendung auf Türflügeln zweiflügeliger Türen, der so ausgelegt ist, dass die Bedienung der Betätigungsstange mindestens den Türflügel freigeben wird, auf dem sie angebracht ist
Verschnitt: die – in der Regel nicht mehr bestimmungsgemäß verwertbaren – Reststücke, die beim Ablängen von Baustahl, Bauholz, Blechen usw. übrig bleiben, ebenso wie die zuschnittbedingten Reste von Belagsmaterial wie Fliesen, Platten textile Beläge usw.
Verschnittbitumen: veraltete Bezeichnung für Fluxbitumen.
Verschnittmittel: Pigmente mit geringem Deck- und Färbevermögen, die häufig gut deckenden und gut färbenden, teuren Pigmenten aus Kostengründen zum Strecken beigegeben werden
Verschwertung: Herstellen von zug- und druckfesten unverschieblichen Dreiecken an den Ecken von Stützenfeldern, welche die Standsicherheit der Betonschalung gewährleisten, die anfallenden Kräfte sicher aufnehmen und in den Untergrund einleiten
Verseifen: eine Sonderform der Hydrolyse, bei der vorzugsweise Estergruppen von Polymeren unter dem Einfluss von hoher Alkalität chemisch gespalten werden
Verseifung: Eigenschaft von Ester, sich in Verbindung mit Wasser zu Säure und Alkohol zu verseifen, also die Umkehrung der Esterbildung.
Verseifungsbeständigkeit: Beständigkeit des Kunstharzputzes gegen Einwirkungen alkalischer Medien aus dem Untergrund Versenken (Einlassen): oberflächenbündiger Einbau von Befestigungsmitteln in Bauteile
Versetzter Verband: siehe Mauerwerksverband
Versickerung: Eindringen von Abwasser in den Untergrund ohne landwirtschaftliche Nutzung, z.B. durch einen Sickerschacht, eine Sickerleitung oder durch Untergrundverrieselung
Versickerung: Eindringen von Wasser durch enge Hohlräume in die Lithosphäre
Versiegelte Fläche: andere Bezeichnung für Befestigte Fläche.
Versiegelung: Ausfüllen der Kapillarporen des Betonuntergrundes unter gleichzeitiger Bildung eines dünnen zusammenhängenden Oberflächenfilms
Versiegelung (Glas): elastischer Verschluss als Teil des Glasabdichtungssystems
Versiegelung: verfehlte Bezeichnung für die Abdichtung von Fugen und Anschlüssen mittels elastischer Dichtstoffe.
Versiegelung: porenschließende Oberflächenbehandlung von Holz-, Stein- oder Betonflächen als Schutz gegen mechanische und/oder chemische Beanspruchungen
Versiegelung: Kurzbezeichnung für Parkettversiegelung.
Versorgungsdruck: Netzdruck an der Anschlussstelle
Versorgungseinrichtungen: siehe Ver- und Entsorgungseinrichtungen
Versorgungsleitung: Wasserleitung im Wasserversorgungsgebiet, von der Anschlussleitungen abzweigen
Versottung: kondensationsbedingte Ablagerungen von Verbrennungsrückständen im Schornstein, die zu Querschnittsverengung und chemischen Reaktionen mit der Folge von Schädigungen führen können.
Versperrt: siehe Verriegelter Zustand
Versprödung: Eigenschaft von Anstrichen infolge fortwährender Bewitterung, wodurch sich die Elastizität der Anstriche im Laufe der Zeit verringert
Verständigungsnorm: Norm, in der zur eindeutigen und rationellen Verständigung terminologische Sachverhalte, Zeichen oder Systeme festgelegt sind
Verstellbare Arbeitsplatzleuchte: Arbeitsplatzleuchte, die eine benutzerseitige Wahl der beleuchteten Fläche gestattet
Verstellbarer Fuß: Fuß, der mit der Konstruktion einer fahrbaren Arbeitsbühne verbunden wird, um Unebenheiten und Neigungen des Bodens auszugleichen. Ein verstellbarer Fuß darf dabei entweder mit einer Fahrrolle oder einer Fußplatte versehen sein
Verstrebung: Bauteil zur Aussteifung, das diagonal in die vertikalen oder horizontalen Ebenen eines Fahrgerüstes eingebaut wird
Vertäfelung: Verkleidung von Wänden und/oder Decken mit Holztafeln
Verteiler: siehe Heizkreisverteiler
Verteiler: siehe Stromkreisverteiler
Verteilung: umgangssprachliche Bezeichnung für Verteilungsleitung.
Verteilungsleitung: jede der Wasserzähleranlage bzw. der Hauptabsperrarmatur nachgeschaltete Leitung in einem Gebäude oder Grundstück, von der Steigleitungen, Stockwerksleitungen oder Einzelzuleitungen abzweigen können
Verteilungsstromkreis: elektrischer Stromkreis, der eine Verteilungstafel, also einen Schaltschrank versorgt
Vertikal laminiertes Brettschichtholz: Brettschichtholz mit Leimfugen rechtwinklig zur kurzen Seite des Querschnitts
Vertikal nachgiebiger Silo: Rundsilo, der bei vertikaler Belastung planmäßig verformbar ist, z.B. ein unversteifter Wellblechsilo
Vertikalrahmen: Gerüstbauteil, welches eine durchgehende steife, vertikale Ebene ergibt
Vertikutieren: Belüften von Rasenflächen durch maschinelle Maßnahmen.
Verträglichkeit: Eigenschaft eines Dichtstoffes, bei dauerndem Kontakt mit anderen Stoffen keine unerwünschten chemischen oder physikalischen Reaktionen auszulösen
Ver- und Entsorgungseinrichtungen: Einrichtungen, die Verbrauchern und Industrie bereitgestellt werden, z.B. für Gas, Strom, Telefon, Kabelfernsehen und Wasser
Verwahrung: Blechabdeckung oder einen Blechanschluss von Dachdeckungen, Dachabdichtungen und dergleichen an aufgehenden Bauteilen oder deren Rändern
Verwaltungskosten: jene Bewirtschaftungskosten, der zur Verwaltung des Gebäudes oder der Wirtschaftseinheit erforderlichen Arbeitskräfte und Einrichtungen, die Kosten der Aufsicht sowie der Wert der vom Vermieter persönlich geleisteten Verwaltungsarbeit
Verweilfläche: Daueraufenthaltsbereich innerhalb der heizenden Fußbodenfläche
Verwindegrad: Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden korrespondierenden Punkten einer Längsrippe derselben Generatrix bei verdrillten Stäben
Verwitterung: allmähliche Zerstörung von an der Erdoberfläche anstehenden Gesteinen durch Sonneneinstrahlung, Frost, Regen, Wind und Pflanzenwurzeln
Verzahnung: Ineinander greifen des Verbandes zweier winkelig zueinander angeordneter Mauerwerkswände
Verzahnung: sägezahnartige Holzverbindung zweier Holzwerkstoffe
Verzapfung: siehe Zapfenverbindungen
Verziehen: Anpassen eines Treppenlaufes an die gedachte Lauflinie.
Verzinken: Vorgang der Verzinkung.
Verzinkung: Korrosionsschutz von Stahlbauteilen durch das Überziehen deren Oberflächen mit einer Zinkschicht. Je nach Verfahren unterscheidet man:
- Feuerverzinkung
- Elektrolytische Verzinkung
- Spritzverzinkung
- Zinkstaubverzinkung
Verzögerer: Zusatzmittel, das die Zeit vom Beginn des Übergangs der Mischung vom plastischen in den festen Zustand – des Betons – verlängert
Verzögerter Beton: Beton, dem Erstarrungsverzögerer zugegeben sind.
Vibrationsplatte: Verdichtungsgerät für nichtbindige Böden
Vibrationsstampfer: Verdichtungsgerät für bindige Böden
Vibrationswalze: handgeführtes Verdichtungsgerät für nichtbindige Böden
Vibratoren: andere Bezeichnung für Rüttler.
Vickershärte: Härtemaß eines Bauteils, das mittels einer Härteprüfung in einem feststehenden oder beweglichen Härteprüfungsgerät bestimmt wird. Dabei wird eine vierseitige Diamantpyramide mit einem Spitzenwinkel von 136° unter einer fetgelegten Last/Kraft von 0,1, 0,3 oder 0,6 KN (für Sonderzwecke auch geringer) über einen bestimmten Zeitraum in das zu prüfende Bauteil eingedrückt. Die Vickershärte wird aus dem Verhältnis Prüflast/Oberfläche des bleibenden Eindrucks im Bauteil ermittelt
Viereckstapel: Aufschichtung besäumter Bretter anlässlich natürlicher Holztrocknung
Vierspänner: Gebäudetyp im Geschosswohnungsbau, bei dem, ausgehend vom Treppenhaus, jeweils vier Wohnungen pro Geschoss erschlossen werden.
Vierkantholz: siehe Kantholz.
Viertelholz (Kreuzholz): Bauschnittholz (als Balken), welches durch den Einschnitt senkrecht und waagerecht durch die Stammitte gewonnen wird
Viertelstab: Halbfertigerzeugnis mit viertelkreisförmigem Querschnitt
Viertelstein: Teilstein in der Größe eines viertelten Steins
Vinylharzpolymerisate: Kunstharzfarben als Anstrichmittel, hergestellt durch Polymerisation.
Viskoelastizität: Eigenschaft bestimmter Baustoffe (z.B. Beton), nach Entspannung einer erzwungenen Formänderung nicht wieder vollständig zurückzufedern
Viskosität: Gießbarkeit, Zähigkeit einer Flüssigkeit
Vliesschicht (für Laminat): harzreiche Oberflächenschicht, die mit Vlies (bestehend aus Textilglas oder aus synthetischen Fasern verstärkt ist
Vollblöcke aus Beton: Mauersteine – hergestellt aus mineralischen Zuschlägen und hydraulischen Bindemitteln – ohne Kammern und mit einer Höhe von 175 oder 238 mm
Vollblöcke aus Leichtbeton: Mauersteine – hergestellt aus mineralischen Zuschlägen und hydraulischen Bindemitteln – ohne Kammern mit einer Höhe von 238 mm
Vollbrand: Brandphase nach dem Feuerübersprung (Flash-over). Der Flash-over ist bei großflächigen Räumen in der Regel gekennzeichnet durch die Temperatur, bei der eine schlagartige Zündung von Schwelgasen erfolgt. Das Ergebnis ist eine spontane, sehr rasch ablaufende Brandausbreitung. Diese Phase ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Temperatur von etwa 550 °C nicht nur im unmittelbaren Einflussbereich des Brandes, sondern in einem größeren Bereich, z.B. unterhalb der Decke, überschritten wird und hier zur Entgasung von brennbaren Stoffen führt, die wegen ihrer Entfernung zur Brandausbruchstelle erst indirekt gezündet werden
Vollbühnen: Bezeichnung für alle anderen Bühnen, die weder als Klein- noch als Mittelbühnen einzustufen sind
Vollgeschosse: Geschosse, die vollständig über der natürlichen oder festgelegten Geländeoberfläche liegen und über mindestens zwei Drittel ihrer Grundfläche eine Höhe von mindestens 2,3 m haben.
Vollholz: entrindete Rundhölzer und Bauschnitthölzer (Kanthölzer, Bohlen, Bretter und Latten) aus Nadel- und Laubholz
Vollholzbinder: Binder, bestehend (z.B. im Gegensatz zum Brettbinder) aus Vollholz
Vollholzschalungsplatten: Schalungsplatten, bestehend aus Vollholz.
Vollkantig: Eigenschaft von Kanthölzern der Schnittklasse A.
Vollkauschen für Drahtseile: Kauschen, die etwa mittig mit einem zusätzlichen Steg versehen sind und dienen vorzugsweise für Seil-Endverbindungen in Hubwerken von Kranen bestimmter Triebwerkgruppen
Vollklinker: Keramikklinker, deren Querschnitt durch Lochung senkrecht zur Lagerfläche bis 15 % gemindert sein darf
Vollschutz: vorbeugender chemischer Holzschutz, der eine Eindringtiefe über die Tiefe des gesamten Bauteils aufweist
Vollsparrendämmung: Zwischensparrendämmung über die gesamte Höhe der Sparren.
Vollständig gelöschte Dolomitkalke: Dolomitkalkhydrate, die vorwiegend aus Calciumhydroxid und Magnesiumoxid bestehen
Vollsteine aus Beton: Mauersteine – hergestellt aus mineralischen Zuschlägen und hydraulischen Bindemitteln – ohne Kammern mit einer Höhe bis 115 mm
Vollsteine aus Leichtbeton: Mauersteine – hergestellt aus mineralischen Zuschlägen und hydraulischen Bindemitteln – ohne Kammern mit einer Höhe bis 115 mm
Vollwärmeschutz: umgangssprachliche Bezeichnung für Wärmedämm-Verbundsystem.
Vollwandbinder: verleimte Nagelbinder, die aus Brettstücken, Bohlen oder Vierkanthölzern zusammengesetzt sind und meist mit I-förmigem Querschnitt hergestellt werden
Vollwandträger: Schalungsträger, dessen Wandung zwischen Ober- und Untergurt vollwandig, also geschlossen ausgeführt ist
Vollziegel: Ziegel, deren Querschnitt durch Lochung senkrecht zur Lagerfläche bis 15 % gemindert sein darf
Volumenbezogene Luftfeuchte: Quotient aus Masse des Wasserdampfes und Volumen des Gasgemisches
Volumenbezogene Masse des Feuchtegehalts: Quotient aus Masse des dampfbaren Wassers und Volumen des Stoffes
Volumenbezogener Feuchtegehalt: Quotient aus Volumen des verdampfbaren Wassers und Volumen des Stoffes
Volumenstrom (Durchfluss): Quotient aus dem Wasservolumen, das einen bestimmten Fließquerschnitt durchfließt und der dazu benötigten Zeit
Volumenstromregler: Bauelement zur Einhaltung eines konstanten (Luft-) Volumenstromes, und zwar ohne Vordruckeinfluss
Volumenstromsteller: Bauelement zur Steuerung eines (Luft-) Volumenstromes, und zwar mit Vordruckeinfluss
Voranstrich: ein bei bituminösen Abdichtungen erforderlicher Anstrich mit geeigneten Voranstrichmitteln, der zum Zweck der Staubbindung und Haftvermittlung auf dem Untergrund aufgebracht wird. Der Voranstrich stellt dabei den Untergrund für Deckaufstrichmittel dar
Voranstrichmittel: Bitumenlösungen oder Bitumenemulsionen zur Verwendung als Voranstrich. Voranstrichmittel werden dabei kalt verarbeitet und durch Streichen, Rollen oder Spritzen aufgebracht und müssen vollständig durchgetrocknet sein, bevor die nächste Schicht aufgebracht wird
Vorbau-Rollo: umgangssprachliche Bezeichnung für einen in der Regel nachträglich eingebauten Außenrollo.
Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau: alle konstruktiven und bauphysikalischen Holzschutzmaßnahmen, die eine unzuträgliche Veränderung des Feuchtegehalts von Holz- und Holzwerkstoffen oder den Zutritt von holzzerstörenden Insekten zu verdeckt angeordnetem Holz verhindern sollen
Vorbeugender chemischer Holzschutz: Holzschutzmaßnahmen für Holz, das der Gefahr von Bauschäden durch Insekten und/oder der Gefährdung durch Pilze entsprechend der Zuordnung zu einer Gefährdungsklasse ausgesetzt ist und zusätzlich zu den baulichen Maßnahmen durch chemische Maßnahmen geschützt werden muss. Je nach Einbringverfahren und der Eindringtiefe unterscheidet man:
- Deckschutz
- Randschutz
- Tiefschutz
- Vollschutz
Vorbewitterung: industrielles Verfahren, bei dem die Metalloberfläche – von Dachdeckungen oder Außenwandbekleidungen – in Farbe und Struktur ähnlich der natürlich bewitterten Oberfläche verändert werden kann, ohne die natürliche Schutzschichtbildung (_Patina) hierdurch zu behindern
Vordeckung: Abdeckung, z.B. von Holzschalung vor der Weiterarbeit, also vor dem Ausführen der eigentlichen Dachdeckung, Abdichtung oder Außenwandbekleidung.
Vorentwurfszeichnungen: Bauzeichnungen mit zeichnerischen Darstellungen eines Planungskonzeptes für eine geplante bauliche Anlage
Vorflut (Abflussmöglichkeit): Möglichkeit des Wassers mit natürlichem Gefälle oder durch künstliche Hebung abzufließen
Vorfluter: jede Art von Gewässer, wie z.B. Meer, Fluss, See oder Grundwasserträger, in das Abwasser aus Entwässerungssystemen eingeleitet wird
Vorgedrückte Druckzone: Druckzone, in der durch die Vorspannung Druckspannungen erzeugt werden
Vorgedrückte Zugzone: jene Zugzone von Spannbeton, in der die Querschnittsteile liegen, in denen unter der gegebenen Belastung infolge von Längskraft und Biegemoment ohne Vorspannung Zugspannungen entstehen würden, die durch Vorspannung stark abgemindert oder ganz aufgehoben werden
Vorgefertigtes Bauteil: ein vom Einbauvorgang getrennt hergestelltes Produkt, üblicherweise auf der Grundlage von Produktnormen und/oder Überwachung durch den Hersteller
Vorgefertigtes Einzelteil: Teil, das für einen bestimmten Zweck in vorgefertigter Form der Baustelle angeliefert wird
Vorgefertigtes Gerüst: siehe Systemgerüst
Vorgefertigtes Teil: Teil, das aus vorgefertigten Einzelteilen zusammengebaut wird
Vorgefertigte Wandtafeln aus Ziegel: Ziegelfertigbauteile in Gestalt von Wänden, bestehend aus Ziegel. Dabei unterscheidet man:
- Ziegel für vermörtelbare Stoßfugen für Wandtafeln
- Ziegel für teilvermörtelbare Stoßfugen für Wandtafeln
Vorgefertigte Wandtafeln aus Hohlziegel: Ziegelfertigbauteile in Gestalt von Wänden. Man unterscheidet:
- Verbundtafeln
- Wandtafeln
Vorgeschriebene Mischung: Betonmischung, bei der die Ausgangsstoffe und deren Zusammensetzung vom Bauausführenden festgelegt werden. Dabei ist der Betonhersteller dafür verantwortlich, dass die gelieferte Mischung diesen Angaben entspricht, übernimmt aber keine Verantwortung für die Eigenschaften des Betons
Vorgespanntes Glas: siehe Einscheiben-Sicherheitsglas
Vorgespannte Verbundträger: Stahlverbundträger, die derart vorgespannt werden, dass die Betonzugspannungen im Gebrauchszustand in Richtung der Verbundträger vermindert werden.
Vorhaltemaß: Maß, welches den möglichen Unterschied des Schalldämm-Maßes am Prüfobjekt im Prüfstand und den tatsächlichen am Bau, sowie eventuelle Streuungen der Eigenschaften der geprüften Konstruktionen, berücksichtigen soll
Vorhalten: bedeutet „für den vereinbarten Zeitraum zur Verfügung halten“.
Vorhangfassade: umgangssprachliche Bezeichnung für Außenwandbekleidungen.
Vorholz: jenen Längenabschnitt eines Holzes beim Versatz, gemessen von der Rückseite des einlaufenden, gezapften Holzes bis zum Kopfende des für den Zapfen ausgenommenen Holzes
Vorlauf: jene wärmeträgerführende Leitung, die vom Heizkessel zu den Heizkörpern führt
Vorlauftemperatur: Wärmeträgertemperatur unmittelbar am Erhitzeraustritt
Vorlegeband: bandförmiges Material, welches durch seine Dicke den Abstand zwischen Scheibenfläche und Rahmen bzw. Scheibenfläche und Glashalteleiste bestimmt
Vormauerblöcke aus Beton: Mauersteine – hergestellt aus mineralischen Zuschlägen und hydraulischen Bindemitteln – mit Kammern und ebener oder werksteinmäßig bearbeiteter Sichtfläche
Vormauerleichthochlochziegel: Ziegel, deren Frostbeständigkeit durch Prüfung nachgewiesen ist. Die Oberflächen dürfen strukturiert sein
Vormauermörtel: Werkmörtel, zum vollfugigen Mauern von sicht- und und Verblendmauerwerk, getrennt für stark saugende Steine, wie z.B. Ziegel und Kalksandsteine, und für schwach saugende Steine, wie z.B. Klinker und Keramikklinker
Vormauersteine aus Beton: Mauersteine – hergestellt aus mineralischen Zuschlägen und hydraulischen Bindemitteln – ohne Kammern mit ebener, bruchrauer oder werksteinmäßig bearbeiteter Sichtfläche
Vormauerung: raumhohe, in der Regel nichttragende Wand, die bevorzugt vor Installationswänden zum Einbau kommt und zur Aufnahme der haustechnischen Leitungsverzüge dient.
Vormauerziegel: Ziegel, deren Frostbeständigkeit durch Prüfung nachgewiesen ist.
Vormörtel: Kurzform für Werk-Vormörtel.
Vorrats-Wassererwärmer mit nichtständiger Beheizung: Wassererwärmer, der dadurch gekennzeichnet ist, dass seine Aufheizung vorwiegend vor der Wasserentnahme erfolgt
Vorreiber: veralteter Fensterverschluss in Gestalt eines kleinen drehbaren Riegels
Vorrichtungen für Absturzsicherungen: zur baulichen Anlage gehörende Konstruktionsteile, die Kräfte von Sicherheitseinrichtungen – z.B. Gerüstverankerung, Anschlagpunkt für Sicherheitsgeschirr – auf das Bauwerk übertragen
Vorsatzbeton: Betonfläche eines Betonwerksteins in Sichtbetongüte
Vorsatzschale: andere Bezeichnung für Außenwandbekleidung.
Vorsatzschale: andere Bezeichnung für Verblendung.
Vorspannung: siehe Spannbeton
Vorspannung der Türschließerfeder: Vorspannung, bei welcher der Türschließer auf das der Größenangabe entsprechende Nennmoment eingestellt wird
Vorspannung mit nachträglichem Verbund: eine Art der Vorspannung, bei welcher der Beton zunächst ohne Verbund vorgespannt wird; später wird für alle nach diesem Zeitpunkt wirksamen Lastfälle eine Verbundwirkung erzeugt
Vorspannung mit sofortigem Verbund: eine Art der Vorspannung, bei der die Spannglieder nach dem Spannen im Spannbett so in den Beton eingebettet werden, dass gleichzeitig mit dem Erhärten des Betons eine Verbundwirkung entsteht
Vorstellblech: vordere Blende, die als Bekleidung vorne in den Wulst einer vorgehängten Gesimsrinne eingehängt wird
Vorstoßblech: Haftstreifen/Haftwinkel, in den eine Abdeckung u.a. eingehängt wird. Es dient zur indirekten Befestigung und zur Aufnahme der Längen- und Querdehnung
Vorübergehende Bemessungssituation (für Tragwerke): Bemessungssituation, die während eines wesentlich kürzeren Zeitraum als die geplante Nutzungsdauer des Tragwerks maßgebend ist und die eine hohe Auftretenswahrscheinlichkeit hat.
Voute: zunehmende Querschnittsverstärkung eines Balkens, Riegels oder einer Decke zum Auflager hin, die eine schräge Untersicht ergibt
Vulkanasche: lockeres, poröses, vulkanisches Auswurfmaterial verschiedener Stückgröße
Vulkanfieber: halbsynthetischer Kunststoff in Gestalt eines harten Schichtpressstoffes, bestehend aus Zellstoff oder Papierbahnen, die mit Schwefelsäure oder Zinkchloridlösung behandelt und miteinander verpresst sind, zur Verwendung für Schleif- und Dichtungsscheiben
Vulkanisation: Verfahren zur Herstellung des Werkstoffs Gummi aus Kautschukmischungen, bei dem der Kautschuk vom vorwiegend plastischen in den elastischen Zustand umgewandelt wird durch eine Verknüpfung der Makromoleküle zu einem dreidimensionalen Netzwerk
Vulkanische Tuffgesteine: verfestigte Trümmer als Auswurfmassen verschiedener stofflicher Zusammensetzung, so z.B. Porphyrtuff, Trachyttuff, Basalttuff. Vulkanische Tuffgesteine gelten als leicht zu bearbeitende, poröse, aber wetterfeste, in der Struktur feinkörnige Werksteine,
Vulkanisieren: Beschichten von Textilmaterialien mit Kautschuk
Vulkanisieren: Vorgang der Vulkanisation.
Vycor-Glas: klares, hoch-siliciumdioxidhaltiges Glas mit einem Massenanteil Siliciumdioxid von etwa 96 Prozent, welches aus einem alkalireichen Borosilicatglas nach dessen Phasenentmischung durch Tempern bei etwa 600 °C, einer Säureauslaugung und durch nachträgliches Erhitzen hergestellt wird