Bauschutt: Mit Recyclingprodukten Rohstoffe sparen
Interview mit Andreas Auer, Präsident des Konsortiums Bauschutt
Für jedes neue Bauwerk werden Rohstoffe benötigt, jeder Abbruch hingegen bringt Bauschutt. Dieser Bauschutt ist nicht nur Abfall, sondern vielmehr ein Produkt, das dank innovativer und hochtechnologischer Prozesse zu einem Recyclingprodukt veredelt werden kann. Durch die Verwendung dieser Recyclingprodukte gelingt es, Rohstoffe zu sparen und die Umwelt zu schonen.
Das Konsortium Bauschutt ist die Interessenvertretung der Wiederverwerter, die ihren Sitz in Südtirol haben. Ziel des Konsortiums ist die Entwicklung, Rationalisierung, Wiedergewinnung und Vermarktung von Bauschutt, Aushubmaterial und generellen Erdbewegungen in Südtirol. In der Entsorgung des Bauschutts verfolgt das Konsortium Bauschutt Lösungen, die auch morgen Bestand haben und helfen, Kosten und Aufwand gering zu halten.
Baufuchs: Wer muss sich um die Bauschuttentsorgung kümmern?
Die Entsorgung von Bauschutt obliegt auf Grundlage der geltenden Gesetzgebung demjenigen, der den Schutt erzeugt. Werden die Arbeiten also von einem Bauunternehmen ausgeführt, so hat sich das Unternehmen selbst um die Entsorgung der Abfälle zu kümmern. Werden die Arbeiten hingegen von einer Privatperson getätigt, so obliegt die Entsorgung dieser Person.
Welche Materialien können in die Recyclingzentren des Konsortiums Bauschutt eingebracht werden?
Nicht alle Recyclingzentren sind gleich. Sie arbeiten auf der Grundlage spezifischer provinzieller Genehmigungen, die die Art der einbringbaren Abfälle und die Verwaltungsmethoden festlegen.
Generell werden in den Recyclingzentren die sogenannten Inertabfälle eingebracht. Dabei werden folgende Materialarten identifiziert: Material aus Straßenaufbruch, oder Abbruchmaterial aus Bau- und Nichtbauarbeiten. Das Material aus verschiedenen mineralischen Fraktionen wie Beton, Ziegel, Natursteinen und anderen.
Ich weise darauf hin, dass unsortierter Abfall oder sehr verunreinigter Abfall mit höheren Betriebskosten in den Recyclinganlagen verbunden ist. In diesem Fall kann das Problem und damit auch die Kosten durch selektiven Abbruch oder die sofortige Trennung des Abfalls erheblich verringert werden.
Welche Fremdstoffe im Abfall führen zu höheren Betriebskosten?
In Recyclinganlagen einzubringender Schutt sollte Folgendes nicht enthalten:
Verunreinigung wie Pflanzenerde, Holz, Metall, Kunststoffe, Gips, Pappe, Hausmüll und selbstverständlich Schadstoffe wie Mineralöle, Kohlenwasserstoffe, Salze oder Schwermetalle oder Asbest. Alle Verunreinigungen verursachen höheren Aufwand in den Werken und somit höhere Kosten.
Was mache ich, wenn sich Asbest auf meiner Baustelle befindet?
Bei Vorhandensein von Asbest ist es notwendig, sich mit der Landesagentur für Umwelt oder einem autorisierten Asbestabbau- und Entsorgungsbetrieb in Verbindung zu setzen. Darüber hinaus ist es wichtig zu vermeiden, dass diese Stoffe andere in die Verwertungsanlagen einzubringende Abfälle kontaminieren.
Ich habe zu Hause Arbeiten gemacht und würde gerne eine kleine Menge Schutt einbringen. Wie gehe ich vor?
Besteht der Schutt aus mineralischen Fraktionen wie Beton, Ziegel, Natursteinen und dergleichen, die nicht mit Asbestelementen oder anderen Schadstoffen in Berührung gekommen sind, können Sie in die Anlagen des Konsortiums eingebracht werden.
Wenn es sich um weniger als 30 kg und sporadische Gelegenheitstransporte handelt, die im Jahr 100 kg nicht überschreiten, können sie den Abfall selbst transportieren.
Wir empfehlen dennoch, sich vor der Einbringung mit der Recyclinganlage in Verbindung zu setzen.
Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2023