Das Dach muss atmen
Wind- und Luftdichtigkeit der Gebäudehülle
Um Heizenergie zu sparen, ist unbedingt auf Wind- und Luftdichtigkeit der Gebäudehülle zu achten. Besondere Aufmerksamkeit ist dabei der Dachkonstruktion zu schenken. Unkontrolliert darf weder Außenluft noch Luft aus dem Innenraum in die Wärmedämmung eindringen. Damit aber im bewohnten Dachgeschoss ein angenehmes Wohnklima möglich wird, muss eine genau dosierte Menge verbrauchter Innenluft durch das Dach abgelüftet werden können. Dies geschieht durch die sogenannte Dampfdiffusion, bei der durch unterschiedlichen Dampfdruck verbrauchte, feuchte Luft nach außen gelangt. Dabei werden unter und über der Dämmung entsprechend atmungsfähige Folien oder Baupapiere eingesetzt, wobei alle Anschlüsse und Verbindungen regelrecht und dauerhaft wind- bzw. luftdicht verschlossen werden müssen.
Die Durchdringungen der Dachhaut wie Lüftungsrohre, Dachfenster, Kamine u. a. müssen mit größter Sorgfalt dicht gemacht werden. Angeboten werden dafür z.B. Manschetten für Dachfenster, Dunstrohre, Kabel und Kamine, Nagel- und Schraubendichtungen, geprüfte Kleber und Klebebänder zum luftdichten Verkleben von Überlappungen und Anschlüssen. Diese Materialien und die Kunststoffbahnen für die Wind- und Luftdichtigkeit der Dachkonstruktion müssen nachweislich diffusionsoffen, schlagregen- und trittfest, wasserführend und dauerhaft UV-beständig sein. Dazu bietet der entsprechende Baustoffhandel gute Lösungen an. Es genügt jedenfalls nicht zu versuchen, mit mittelmäßigen Klebebändern und Klebern oder mit zweifelhaften Dachbahnen, eine Dichtheit herzustellen.
Im Dachbereich ist das Beste an Dämm- und Dichtigkeitsmaterialien gerade gut genug. Eine diesbezügliche, nachträgliche Reparatur ist mit großen Kosten verbunden. Der Bauherr oder der Planer ist gut beraten sich vom Zimmermann eine detailliert beschriebene Konstruktion anbieten zu lassen. Diese kann dann von einem unabhängigen Bauberater kontrolliert und, wenn nötig, ergänzt werden. So können schließlich der Zimmermann, der Planer und besonders der Bauherr der Luftdichtigkeitsmessung („Blowerdoor“) ruhig und gelassen entgegensehen und eine angenehme Wohnqualität wird auch in der Dachwohnung möglich.
Tipp:
Durch die Blowerdoor-Messung wird die Qualität der Luftdichtigkeit des Gebäudes bestimmt und dokumentiert.Bei allen Gebäuden gibt es konstruktionsbedingt Bauteilfugen und -anschlüsse, die als potentielle Undichtigkeiten angesehen werden können.Fachautor
Matthias Bauer
Baubiologe IBN