Luftzufuhr für Holzfeuerstätten in Bezug auf Sanierungen und Klimahäuser
Die technische Norm UNI10683 – UNI7129 ist sowohl für die richtige Funktion der Feuerstätten als auch in Bezug auf unsere Gesundheit von großer Bedeutung.
Diese Norm schreibt vor, dass die Holzfeuerstätten die Verbrennungsluft nicht von geschlossenen Räumen (hausintern) beziehen dürfen, sondern dass die Luft durch geeigneten Materialien (z.B. Rohre, Kanäle u.s.w.) direkt vom Freien in die Feuerstätte befördert wird.
Die Dimension der Luftzufuhr muss von Personen mit entsprechender Kompetenz (Hafner, Planer u.s.w.) berechnet und den Holzfeuerstätten angepasst werden.
Vorab ist auch zu klären, ob die gewünschte Feuerstätte an den betreffenden Kamin angeschlossen werden kann. Bei der Klärung dieser Frage steht Ihnen Ihr zuständiger Kaminkehrer zur Seite. Ihn können Sie kontaktieren und sich bei ihm die nötigen Informationen holen.
Es ist ratsam, den Kaminkehrer auch bei Planungen von Neubauten und Sanierungen in Bezug auf die Kamine zu kontaktieren, damit Fehler oder Mängel von vornherein vermieden werden können.
Verschiedene Arten der einzelnen Luftzufuhrsysteme
- einzelne oder mehrere parallel geführte Kanäle, die unter dem Fussboden verlaufen und die Außenluft direkt der Feuerstätte zuführen;
- direkte Leitung, welche durch die Hausmauer ins Freie führt (siehe Foto);
- durch einen Nebenkanal des Kamins wird die Luft zur Feuerstätte transportiert (siehe Foto).
Sehr wichtig ist es, dass die einzelnen Luftzufuhrsysteme leicht zugänglich sind und problemlos gereinigt werden können
Werden die verschiedenen Luftzufuhrsysteme nicht vorschriftsmäßig gereinigt oder kontrolliert, können folgende Probleme auftreten:
- unvollkommene Verbrennung infolge von Sauerstoffmangel;
- eine umweltschädigende Verbrennung;
- Entstehung von gesundheitsschädigenden Gasen (Kohlenmonoxid);
- schnellere Verschmutzung der Feuerstätte;
- rasche Verrußung der Kamines;
- Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit der Abgase;
- Versottungen des Kaminmauerwerkes (siehe Foto);
- Reduzierung des Wirkungsgrades infolge der Verschmutzung;
- Glanzrußbildung durch Verminderung der Abgasetemperatur (siehe Foto);
- sehr hohe Brandgefahr (siehe Foto);
- gesundheitliche Schäden (Kopfschmerzen, Müdigkeit, Kohlenmonoxidvergiftung)
Mit den neuen Bautechniken (z.B. Klimahäuser, Sanierungen, Fensteraustausch u.s.w.) sind die Häuser dichter und isolierter (Wärmedämmung) geworden und auch die Luftzufuhr ist nicht mehr dieselbe wie vor Jahren.
Deshalb ist heute die Luftzufuhr mittels Verbindung nach Außen so wichtig.
Für eine vollkommene Verbrennung benötigen wir Sauerstoff. Nur so können wir eine bestimmte Brennstoffmenge optimal verbrennen, die Belastung für unsere Umwelt vermindern und eine Gefährdung unserer Gesundheit vermeiden.
Voraussetzung für eine optimale Verbrennung ist die Verwendung von
- trockenem Scheitholz (mindestens 2-3 Jahre gelagert);
- Holzbriketts;
- Pellets.
Materialien, welche auf keinen Fall verbrannt werden dürfen
Müll wie z.B.:
- Tetrapack;
- Plastik;
- Zeitungen u.s.w.
In Zusammenarbeit mit den fachkompetenten Personen wird es Ihnen leicht fallen, entsprechende Maßnahmen zu setzen und somit die Umwelt, Ihre Mitmenschen und Ihre eigene Gesundheit zu schützen sowie die Sicherheit Ihrer Feuerstätte und Ihres Gebäudes (Haus, Wohnung u.s.w.) zu bewahren.
Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2010
Fachautor
Bergamo Giorgio
Kaminkehrermeister Meran